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IMPULSPAPIER II. ZENTRALE ENTWICKLUNGSBEREICHE FÜR DAS LERNEN IN DER DIGITALEN WELT
Entwicklungsbereich: Umsetzung und stetige Weiterentwicklung des schulischen Zukunftsbildes in gemeinsamer Verantwortung
Die Gestaltung, Umsetzung und stetige Weiterentwicklung des Lernens in der digitalen Welt ist als Querschnittsaufgabe von Schul- und Unterrichtsentwicklung zu verstehen. Sie stellt sich damit als gemeinsame Aufgabe der gesamten Schule und somit aller am Schulleben Beteiligten, insbesondere der Schulleitung, der Lehrkräfte, der Eltern, der Lernortpartner und des erweiterten pädagogischen Personals, dar. Sie berücksichtigt dabei insbesondere die Perspektive der Schülerinnen und Schüler, die gemäß ihrer Entwicklung an diesen Prozessen beteiligt werden sollen. Die gemeinsame Weiterentwicklung bedarf eines kontinuierlichen und konzeptionell verankerten Kommunikationsprozesses und Austausches sowie eines transparenten Informationsflusses – auch unter Nutzung erweiterter digitaler Möglichkeiten. Die Entwicklung einer schuleigenen Schul- und Unterrichtskultur in der digitalen Welt kann dann gelingen, wenn sie als Innovationsprozess verstanden wird, für den gemeinschaftlich Verantwortung übernommen wird. Die Schulleitung, auch im Sinne der erweiterten Schulleitung, übernimmt dabei eine aktive und steuernde Rolle. Sie unterstützt das Kollegium sowie alle an dem hier beschriebenen Entwicklungsprozess beteiligten schulischen Akteurinnen und Akteure und fördert Team- und Vernetzungsstrukturen.
Zentrale Leitideen und inhaltliche Impulse
Die in gemeinsamer Verantwortung gestaltete Umsetzung und stetige Weiterentwicklung des schulischen Zukunftsbildes digitalen Lernens umfasst u.a.:
- Partizipative Entwicklung eines Zukunftsbildes: Alle am Schulleben Beteiligten entwickeln eine gemeinsam geteilte Vorstellung von Schule und Lernen in einer digitalen Welt, an der sich aktuelle und zukünftige Entwicklungsprozesse der eigenen Schule ausrichten. Dieses Zukunftsbild wird – auch im Rahmen der Schulprogrammarbeit – stetig weiterentwickelt.
- Einbezug von Expertisen und Perspektiven: Die gesamte Schulgemeinschaft wird in die Entwicklung des Lernens in der digitalen Welt an der eigenen Schule einbezogen. Die Erfahrungen und Expertisen der Lehrkräfte, der Eltern, der Schülerinnen und Schüler, der Medienscouts, der Digitalisierungsbeauftragten sowie der außerschulischen Partnerinnen und Partner und Lernortpartner werden dabei gezielt systematisch eingebunden und wertgeschätzt. Auf die Beratung durch die Medienberaterinnen und Medienberater in der Region wird zurückgegriffen.
- Gemeinsame Prozessgestaltung: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken bilden die Grundpfeiler der gemeinsamen Prozessgestaltung: Dabei ist immer das gesamte Kollegium in den Prozess eingebunden – Teambildung, professionelle Lerngemeinschaften, Fachkonferenzen bzw. Bildungsgangkonferenzen und Schulentwicklungsteams oder Steuergruppen sind etabliert und beziehen die Perspektive der Schülerschaft sowie der Eltern bzw. Lernortpartner systematisch in die Prozessgestaltung ein. Es wird gemeinsam und mit einer offenen Erprobungs- und Fehlerkultur an innovativen und zukunftsweisenden Entwicklungen des Lernens in der digitalen Welt gearbeitet.
- Vernetzung in der Schule und darüber hinaus: Die schulischen Akteurinnen und Akteure vernetzen sich untereinander und über die eigene Schule hinaus. Hierzu gehört die Vernetzung mit anderen Schulen, in der Region und über die Region hinaus, die Vernetzung mit Expertinnen und Experten sowie mit Partnerinnen und Partnern der außerschulischen Lernorte. Unterstützend für die Vernetzung werden digitale Medien, Werkzeuge und Infrastrukturen (z.B. LOGINEO NRW LMS) verwendet. Die Potenziale der neuen Technologien zur Zusammenarbeit werden insbesondere auch im Kollegium und für die schulinterne Vernetzung genutzt.
- Nutzung von Steuerungsinstrumenten: Das Schulprogramm sowie das schulische Medienkonzept werden als Steuerungsinstrumente der Schul- und Unterrichtsentwicklung sukzessive gemeinsam weiterentwickelt, an den Zielperspektiven von zukunftsfähiger Bildung und Schule ausgerichtet und im Kontext des kommunalen Medienentwicklungsplans, entsprechender schulübergreifender Dokumente oder der Handreichung zur Erstellung eines Medienkonzeptes für Berufskollegs reflektiert.
- Vereinbarung von Lern- und Unterrichtsprinzipien: Vereinbarungen zu Lern- und Unterrichtsprinzipien – wie sie in den schulinternen Lern- und Arbeitsplänen (GS, FS) ausgearbeitet sind –, die den Anforderungen und Möglichkeiten der digitalen Welt Rechnung tragen, werden gemeinsam abgestimmt, erprobt, reflektiert und weiterentwickelt. Für Berufskollegs stehen im Berufsbildungsportal die Handreichung zur Integration digitaler Schlüsselkompetenzen, der Einleger zur Förderung digitaler Schlüsselkompetenzen sowie ein Reflexionstool zur Analyse von Lernsituationen zur Verfügung, welches Lehrkräfte bei der Visualisierung des Grades der Förderung digitaler Schlüsselkompetenzen in Lernsituationen bzw. Anforderungssituationen unterstützt.
- Weiterentwicklung und Unterstützung des Lernens in den Fächern bzw. Lernfeldern: Die Weiterentwicklung fachlichen und überfachlichen Lernens wird vor dem Hintergrund des gemeinsam geteilten Zukunftsbildes zum Lernen in der digitalen Welt unterstützt. Fachbezogene Kompetenzen und Medienkompetenz bzw. digitale Schlüsselkompetenzen werden dabei auch unter Berücksichtigung des Pflichtfachs Informatik integrativ einbezogen und in der gemeinsamen Entwicklung von Inhalten und Methoden aufgegriffen.
- Erweiterte Lernräume: Im Zusammenspiel von Didaktik – Technik – Raum, also von didaktischen Überlegungen, technischer Ausstattung und der Gestaltung von Lernräumen, werden gemeinsam Möglichkeiten der Weiterentwicklung, Modernisierung und Umgestaltung von physischen und digital-virtuellen Lernräumen abgestimmt und umgesetzt. Dies bezieht explizit auch außerunterrichtliche Lernräume mit ein. Dem Prinzip der Barrierearmut wird bei allen Überlegungen Rechnung getragen.
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