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Leistung zeigen und Lernerfolge würdigen
Kinder sind neugierig, möchten lernen und ihre Leistungen zeigen. Die Lernentwicklungen und -ergebnisse Ihres Kindes werden von den Lehrkräften sorgfältig beobachtet und dokumentiert. Auf dieser Grundlage planen sie einerseits ihren Unterricht und können andererseits Ihr Kind individuell unterstützen.
Im Unterricht geht es aber nicht nur darum, den Kindern Wissen zu vermitteln. Sie sollen auch lernen, wie sie Probleme lösen, bereits erworbenes Wissen einsetzen und sich notwendige Informationen beschaffen können. Die Kinder erfahren, wie sie die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse in Zusammenarbeit mit anderen Kindern einsetzen können.
Wie Leistungen bewertet werden
Grundlage für die Leistungsbewertungen sind nicht nur die schriftlichen Arbeiten, sondern sämtliche von Ihrem Kind erbrachten Leistungen. Dazu gehören mündliche Beiträge und alle Arbeitsdokumente wie Lerntagebücher, Portfolios, Vorträge oder Lernplakate. Dabei werden nicht nur die Ergebnisse berücksichtigt, sondern auch die dafür unternommenen Anstrengungen und die individuelle Lernentwicklung. Neben Einzelleistungen werden auch Arbeiten bewertet, die in der Gruppe erarbeitet wurden. Ihr Kind hat also viele Möglichkeiten, seine Leistungen zu zeigen. Wird zum Beispiel in einer Klassenarbeit im Fach Mathematik eine Aufgabe gestellt, bei der der Lösungsweg beschrieben werden muss, wird diese Beschreibung bewertet, unabhängig davon, ob das errechnete Ergebnis richtig ist. Regelmäßig führen die Lehrerinnen und Lehrer Lerngespräche mit Ihrem Kind durch, um gemeinsam über die bereits erreichten Leistungen zu sprechen und die nächsten Lernschritte zu planen.
Auf den Klassenpflegschaftssitzungen (siehe hier) werden Sie von der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer Ihres Kindes über das Leistungskonzept der Schule informiert. Sie erfahren, welche Bewertungskriterien festgelegt sind und welche individuellen Möglichkeiten der Leistungserbringung bestehen. Zum Beispiel können Kinder für Klassenarbeiten unterschiedlich viel Zeit bekommen und in verschiedenen Schwierigkeitsgraden arbeiten.
Die Zeugnisse
Alle Kinder wünschen sich, in der Schule erfolgreich zu sein und für ihre Leistungen gelobt zu werden. Eine Würdigung der Lernerfolge geschieht schon im ersten Schuljahr. Da besonders zu Beginn der Schulzeit ein (Noten-) Vergleich für Kinder auch demotivierend sein kann, erhalten die Schülerinnen und Schüler zunächst am Ende des ersten Schuljahres ein Zeugnis ohne Noten. Dieses beschreibt und würdigt ihren Leistungsstand in den Fächern und den Lernbereichen sowie ihre individuellen Lernfortschritte.
Am Ende der Schuleingangsphase enthält das Versetzungszeugnis in die Klasse 3 erstmals Noten. Davon abweichend kann die Schulkonferenz jedoch beschließen, auf Noten zu verzichten. Die Möglichkeit notenfreier Zeugnisse besteht bis zum Ende des dritten Schuljahres. Alle Zeugnisse der Klasse 4 enthalten verbindlich Noten für die Fächer.
Arbeits- und Sozialverhalten im Schulalltag
Die Schulkonferenz entscheidet grundsätzlich, in welchen Zeugnissen eine Rückmeldung über das Arbeits- und Sozialverhalten aufgenommen wird. Sie als Eltern bekommen so eine wichtige Rückmeldung darüber, wie Ihr Kind mitarbeitet und wie es sich im Umgang mit anderen Kindern verhält und gemeinsam lernt.
Die Bewertung der Leistungen in der Grundschule
Jahrgangsstufe Zeitpunkt Leistungsbewertung Entscheidung 1
(Schuleingangsphase)Schuljahresende Beschreibung - der Lernentwicklung und des Leistungsstandes in den Fächern
- des Arbeits- und Sozialverhaltens1)
Übergang in Klasse 2 oder Vorversetzung in Klasse 3 oder Verbleib in der Jahrgangsstufe 1 (bei Schulen, in denen die Kinder in der Schuleingangsphase getrennt nach Jahrgangsstufen unterrichtet werden) 2
(Schuleingangsphase)Schuljahresende Beschreibung - der Lernentwicklung und des Leistungsstandes in den Fächern
- des Arbeits- und Sozialverhaltens1)
Versetzung oder Verbleib in der Schuleingangsphase 3 Halbjahresende Beschreibung - der Lernentwicklung und des Leistungsstandes in den Fächern
- des Arbeits- und Sozialverhaltens1)
Schuljahresende Beschreibung - der Lernentwicklung und des Leistungsstandes in den Fächern
- des Arbeits- und Sozialverhaltens1)
Versetzung 4 Halbjahresende Noten in allen Fächern; Empfehlung für die weiterführende Schule (Anmeldung an einer weiterführenden Schule) Schuljahresende Noten in allen Fächern Versetzung 1) Siehe auch § 49 Abs. 2 Schulgesetz.
2) Siehe auch § 48 Abs. 1 Schulgesetz: Die Schulkonferenz kann davon abweichend beschließen, auf Noten zu verzichten.Zentrale Lernstandserhebungen
Im zweiten Halbjahr der Klasse 3 nehmen die Kinder an zentralen Lernstandserhebungen teil. Diese Lernstandserhebung, auch Vergleichsarbeiten (VERA) genannt, wird in allen Schulen aller Bundesländer zu einem festgelegten Zeitpunkt im Frühjahr durchgeführt. Sie hat vor allem das Ziel, die Schulen zu unterstützen, die Qualität des eigenen Unterrichts ständig weiterzuentwickeln. So können die in der Klasse Ihres Kindes erzielten Ergebnisse mit den Ergebnissen anderer Klassen und anderer Grundschulen mit ähnlichen Bedingungen verglichen werden. Die Aufgaben beziehen sich auf ausgewählte Bereiche in den Fächern Deutsch und Mathematik.
Sie als Eltern erhalten die Ergebnisse Ihres Kindes sowie die Ergebnisse der Klasse und der gesamten Schule. Lernstandserhebungen sind keine Leistungsfeststellungen im Sinne einer Klassenarbeit und werden nicht benotet.
Wie es nach der Grundschule weitergeht
Mit dem Halbjahreszeugnis der Klasse 4 erhalten Sie eine begründete Empfehlung, die Ihnen helfen soll, die richtige weiterführende Schulform für Ihr Kind zu wählen und eine geeignete Schule zu finden. In einem persönlichen Gespräch beraten Sie gemeinsam mit der Klassenleitung über den weiteren Bildungsweg Ihres Kindes. Die Empfehlung ist als Hilfestellung der Lehrkräfte gedacht, aber nicht bindend. Sie können Ihr Kind an einer weiterführenden Schule Ihrer Wahl anmelden. Dort wird im Rahmen der Aufnahmekapazität entschieden, ob Ihr Kind aufgenommen wird.
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