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Ausbildung, Praxiselemente, Abschlüsse
Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten studieren in der Regel zehn Semester an einer Universität. Anschließend folgt der 18-monatige Vorbereitungsdienst.
Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet das Land NRW seit 2018 den Vorbereitungsdienst in Teilzeit an, welcher sich dann auf eine Gesamtdauer von 24 Monaten erstreckt.
Die Lehrerausbildung in Nordrhein-Westfalen ist praxisorientiert. Angehende Lehrerinnen und Lehrer können so schon während ihrer Ausbildung praktische Erfahrungen in Schulen und Bildungsbereichen außerhalb der Schule sammeln.
Das Eignungs- und Orientierungspraktikum
Während des fünfwöchigen Eignungs- und Orientierungspraktikums am Anfang des Bachelorstudiums lernen die Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten die Schulpraxis aus einer beruflichen Perspektive kennen. Das Praktikum bietet Gelegenheit, sich in den verschiedenen Handlungsfeldern des Lehrerberufs zu erproben und auf dieser Grundlage die persönliche Eignung für den Beruf zu reflektieren. Das Eignungs- und Orientierungspraktikum wird in Kooperation mit den Schulen und Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung durch universitäre Veranstaltungen vorbereitet und begleitet.
Das Berufsfeldpraktikum
Das Berufsfeldpraktikum bietet die Gelegenheit, über den Tellerrand des Berufsfeldes Lehrerin oder Lehrer hinauszublicken und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Lehrerausbildung auch in anderen Berufsfeldern kennenzulernen. Das Berufsfeldpraktikum ist in der Regel außerschulisch zu absolvieren. Dazu gehen Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten vier Wochen in ein Unternehmen, eine Behörde oder eine soziale Einrichtung. Die so erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen außerhalb der Schule können wiederum auch für die spätere Tätigkeit als Lehrkraft nützlich sein und tragen außerdem dazu bei, sich über die eigene Berufswahl klar zu werden. Wer sich für ein Studium des Lehramts am Berufskolleg entscheidet, kann nachgewiesene berufliche und fachpraktische Tätigkeiten gegebenenfalls auf das Berufsfeldpraktikum anrechnen lassen.
Das Praxissemester
Das im Masterstudiengang zu absolvierende Praxissemester soll Theorie und Praxis professionsorientiert miteinander verbinden und die Studierenden auf die Praxisanforderungen der Schule wissenschafts- und berufsfeldbezogen vorbereiten. Begleitet und unterstützt von den Lehrkräften vor Ort planen Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten Unterrichtsstunden, führen diese gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern durch und werten sie aus. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit als Lehrkraft ist hier ein wichtiges Ziel. Unterstützt werden die Studierenden auch von Seminarausbilderinnen und Seminarausbildern der Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung. Darüber hinaus nehmen Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten an Konferenzen teil, sind bei der Beratung der Erziehungsberechtigten dabei und können beispielsweise bei Klassenfahrten mitfahren. So lernen sie alle Facetten des Schulalltags kennen. Wie das Eignungs- und Orientierungspraktikum wird auch das Praxissemester durch universitäre Veranstaltungen vorbereitet und begleitet.
Beratung
Wer sich persönlich beraten lassen möchte, kann sich an die „Landesweite Beratungsstelle für Lehrämter an Schulen“ beim Landesprüfungsamt oder direkt an die Hochschulen wenden:
www.pruefungsamt.nrw.de/beratung/beratungsstelle-lehraemter-schulen
Informationen zur Beratung der Hochschulen gibt es auf der Website des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft:
www.url.nrw/StudienberatungHochschulenDer Vorbereitungsdienst
Nach Bestehen der Masterprüfung beginnt der 18-monatige Vorbereitungsdienst. Angehende Lehrerinnen und Lehrer bereiten sich in dieser Zeit auf ihre spätere Unterrichts- und Erziehungstätigkeit an Schulen vor. Sie erwerben umfassende Kompetenzen sowohl im Bereich des Unterrichtens als auch in anderen Bereichen, um den Beruf der Lehrerin und des Lehrers später qualifiziert ausüben zu können. Ausbildungsorte während des Vorbereitungsdienstes sind die Schulen und die Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung. Alle öffentlichen nordrhein-westfälischen Schulen bilden junge Lehrkräfte aus. Der Vorbereitungsdienst schließt mit der Staatsprüfung ab.
Studienabschlüsse
Der Bachelor-Abschluss
Der Bachelor stellt einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss dar, der in einer Regelstudienzeit von sechs Semestern erworben werden kann. Er wird grundsätzlich in mehreren Fächern abgelegt und enthält bildungswissenschaftliche und schulpraktische Elemente. Der Bachelorstudiengang vermittelt neben lehramtsspezifischen Inhalten auch Kompetenzen, die für andere Berufsfelder außerhalb der Schule eine Grundlage bieten. Der Abschluss des Bachelorstudiums ist die Voraussetzung für die Bewerbung um einen Masterstudienplatz.
„Master of Education“
Der „Master of Education“ ist ein vertiefender Studiengang mit einer Regelstudienzeit von vier Semestern. In der Lehrerausbildung ist der Bachelor stärker fachlich, der Master stärker fachdidaktisch und bildungswissenschaftlich auf ein bestimmtes Lehramt hin ausgelegt. Er ist die Voraussetzung für den Vorbereitungsdienst für ein Lehramt.
Mit einem nicht lehramtsbezogenen Bachelor in den Master of Education einsteigen
Die Hochschule entscheidet, ob ein Einstieg möglich ist. Sie kann ausnahmsweise einen (zunächst vorläufigen) Einstieg in das Masterstudium zulassen, wenn während des Masterstudiums Leistungen des lehramtsbezogenen Bachelor-Studiums nachgeholt werden. Die Leistungen müssen innerhalb eines Jahres nachgeholt werden.
Mit einem lehramtsbezogenen Bachelor in einen fachwissenschaftlichen Master wechseln
Ein Wechsel ist grundsätzlich möglich. Die Entscheidung hängt von den Voraussetzungen ab, die die Hochschule an den Zugang zum jeweiligen Master-Studiengang stellt.
Das Studium finanzieren
Zur Finanzierung des Studiums bieten sich viele Möglichkeiten. Das BAföG, ein staatliches Studentendarlehen, ist eine der am häufigsten gewählten Optionen. Alle Informationen zu Voraussetzungen
und Verfahren unter:
www.bafög.deAuch ein Stipendium kann eine gute Alternative sein, denn diese gibt es längst nicht mehr nur für Hochbegabte.
Mehr Infos unter:
www.deutschlandstipendium.de
www.stipendiumplus.de
www.e-fellows.net/e-fellows.net-Stipendium
www.arbeiterkind.de
www.stipendienlotse.de
www.bmbf.de/de/das-aufstiegsstipendium-882.html
www.stiftungssuche.de/stipendienAuch Studienkredite von Banken und Sparkassen bieten Möglichkeiten; hier gilt es aber, die verschiedenen Angebote sorgfältig zu prüfen.
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