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Impulse für Spiel- und Bewegungsangebote – Nutzung sportlicher Aktivitäten zum Erlernen der deutschen (Bildungs-)Sprache
Das folgende Kapitel soll Lehrkräften und anderen pädagogisch Tätigen Impulse liefern, wie am Beispiel bereits bekannter und bewährter Spiel- und Bewegungsangebote das Erlernen, Festigen und die Weiterentwicklung der deutschen (Bildungs-)Sprache bei neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern sowohl in spezifischen Deutschfördergruppen als auch in Regelklassen unterstützt werden kann. Dabei soll auch die Stärkung der deutschen Bildungs- und Fachsprache von Schülerinnen und Schülern, die das deutsche Schulsystem ab der ersten Jahrgangsstufe besuchen, Berücksichtigung finden und zugleich die Möglichkeit genutzt werden, um die Klassengemeinschaft zu stärken. Letztere werden außerdem sensibilisiert, sich als Sprachvorbilder in Bezug auf die deutsche Sprache wahrzunehmen und so im Prozess des Deutscherwerbs ihrer neu zugewanderten Mitschülerinnen und Mitschüler unterstützend zu wirken.
Die vorgestellten Spiel- und Bewegungsangebote sind für die Sporthalle und das Schulgelände und zum Teil auch für den Klassenraum geeignet und können schnell und ohne hohen Vorbereitungsaufwand durchgeführt werden. Für einige Spiel- und Bewegungsangebote sind Wortkarten (z. B. mit Verben), Bildkarten oder Wort-Bildkarten und z. T. Lösungsblätter erforderlich. Diese können von der Lehrkraft oder von den Schülerinnen und Schülern selbstständig im Unterricht vorbereitet werden. Hier bietet sich eine Kooperation mit verschiedenen Fächern an, um den Wortschatz aller Fächer einzubeziehen und einzuüben.
Die nachfolgende Gesamtübersicht bewährter und bereits bekannter Spiel- und Bewegungsangebote gibt eine Orientierung über die Einsatzmöglichkeiten. Aufgeführt sind Hinweise zur empfohlenen Bildungsetappe der Zielgruppe, zu den vorrangig angesprochenen motorischen und sprachlichen Zielen (Tabelle 2). Dabei geben die ausgewählten sprachlichen Ziele Auskunft darüber, ob vorrangig die Lautbildung, die Satzmelodie, der Wortschatz oder die Grammatik fokussiert wird. Um die Deutschförderung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise zu berücksichtigen, liefert die Übersicht auch eine Zuordnung zu dem jeweils angesprochenen Sprachniveau nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER)1). Zugleich können alle vorgestellten Spiel- und Bewegungsangebote mit Blick auf die motorischen und sprachlichen Anforderungen (Niveaustufen und Sprachebenen) variiert, an die individuellen Ausgangslagen der Schülerinnen und Schüler angepasst und somit auch in allen Jahrgangsstufen gespielt werden. Auf diese Weise werden Möglichkeiten geschaffen, sowohl motorisch als auch sprachlich zu differenzieren.
Alle aufgelisteten Spiel- und Bewegungsangebote werden im Anschluss genauer dargestellt und liefern zusätzlich Impulse für sprachliche sowie motorische Variationsmöglichkeiten zur Differenzierung.1) Die Übersicht der sechs Sprachniveaus nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (A1 und A2, B1 und B2, C1 und C2) findet sich mit den jeweiligen inhaltlichen Entsprechungen im Anhang.
Tabelle 2: Gesamtübersicht der Bewegungsspiele
Spiel- und
BewegungsangeboteZielgruppe Sprachniveaustufe nach GER Sprachliche Ziele Motorische Ziele Sozialform Ort Primar- und Erprobungsstufe Sekundarstufe I Lautbildung Satzmelodie Wortschatz Grammatik Ausdauer Schnelligkeit Koordination Kraft Beweglichkeit Partnerarbeit Gruppenarbeit Plenum Sporthalle Schulgelände Klassenraum 5.1
Feuer, Wasser, Blitzx A1 x x x x x 5.2
Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?x A1 x x x x x x x 5.3
Polizist – wer darf fahren?x A1 x x x x x x x 5.4
Hallo, wie geht’s?x x A1 x x x x x x x x 5.5
Kommando Sportx x A1 x x x x x 5.6
Rückenmalerx x A1 x x x 5.7
Die Geschichte „Der Riese und der Zwerg“x A1 x x x x x 5.8
Rette sich, wer kannx x A1-A2 x x x x x x 5.9
Würfelglückx x A1-A2 x x x x x 5.10
Buchstabenstaffellaufx x A1-A2 x x x x 5.11
Memory – Laufstaffel Bild zu Wortx x A1-A2 x x x x x x 5.12
Linie hüpfenx x A1-A2 x x x x x x x 5.13
Buchstaben (nach-)laufenx x A1-B1 x x x x x x 5.14
Das Alphabet-Trainingx A2 x x x x 5.15
Haben oder sein?x A2 x x x x x 5.16
Post verteilenx A2-B1 x x x x 5.17
Doppelt hält besserx x A2-B2 x x x x x x x x 5.18
Satzbau-Staffelx x A2-B2 x x x x x 5.19
Komposita-Puzzlex A2-B2 x x x x x 5.20
Sätze bildenx A2-B2 x x x x x x 5.1 Feuer, Wasser, Blitz
Zielgruppe: Primar- und Erprobungsstufe
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1
Ort: Sporthalle oder Schulgelände
Sozialform: Plenum
Material: ggf. MusikDurchführung
Alle Schülerinnen und Schüler bewegen sich laufend durch den Raum, bei Bedarf zur Musik. Zu gegebener Zeit ruft die Lehrkraft einen Begriff, z. B.: „das Feuer“ oder „das Wasser“ oder „der Blitz“. Bei jedem Begriff müssen die Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten vorab festgelegten Ort laufen oder eine vorab festgelegte Haltung einnehmen, z. B.:
- das Feuer: in eine Ecke laufen,
- das Wasser: auf eine Bank setzen,
- der Blitz: auf den Boden knien und sich möglichst klein machen.
Danach laufen alle Schülerinnen und Schüler weiter durch den Raum, bis die Lehrkraft den nächsten Begriff ruft.Sprachliche Varianten
- Weitere im Vorfeld eingeführte Begriffe, z. B. für das Wortfeld „Sportmaterialien“ (z. B. der Kasten, der Ball, die Seile, die Matte), zu denen die Schülerinnen und Schüler laufen müssen, werden genannt. Neben der deutschen Bezeichnung nennen sie das Wort auch in einer anderen Sprache, die sie beherrschen.
- Die Person, die als Letzte den vorgegebenen Ort erreicht oder die vorgegebene Haltung einnimmt, gibt als Nächstes einen Begriff vor.
Motorische Variante
- Die Bewegungsart (z. B. Rückwärtslauf, Kniehebelauf) wird gewechselt.
5.2 Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?
Zielgruppe: Primar- und Erprobungsstufe
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit und der anaeroben Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung der Satzmelodie und des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1
Ort: Sporthalle oder Schulgelände
Sozialform: Plenum
Material: -Durchführung
Eine Schülerin/ein Schüler übernimmt die Rolle der Fischerin/des Fischers. Sie/er steht auf einer Seite der Sporthalle oder des Schulhofs, auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die anderen Schülerinnen und Schüler. Diese verkörpern die Fische, die sich nicht von Fischerin/Fischer einfangen lassen wollen, während sie sich zur anderen Seite bewegen. Dabei dürfen sie nur die von der Fischerin/vom Fischer vorgegebenen Fortbewegungsarten benutzen.
Die Gruppe ruft (fragend): „Fischerin/Fischer, Fischerin/Fischer, wie tief ist das Wasser?“
Die Fischerin/der Fischer antwortet: „Einhundert Meter tief!“
Die Gruppe ruft (fragend): „Wie kommen wir hinüber?“
Die Fischerin/der Fischer antwortet z. B.: „Auf einem Bein hüpfend!“
Die „Fische“ müssen nun auf einem Bein hüpfend auf die andere Seite des Raumes gelangen. Die Fischerin/der Fischer läuft ihnen entgegen. Werden die „Fische“ berührt, sind sie gefangen und werden beim nächsten Spieldurchgang zu Helfenden der Fischerin/des Fischers. Bei jeder Wiederholung wird die Fortbewegungsart geändert, z. B. kriechen.
Die Lehrkraft achtet darauf, dass die Fischerin/der Fischer bei den Fragen die Stimme hebt und die Gruppe bei der Antwort die Stimme senkt.Sprachliche Variante
- Die Frage kann in verschiedenen Sprachen gestellt werden, z. B. Englisch: „Fisher, Fisher, how deep is the water?“ Die Antworten erfolgen auf Deutsch.
Motorische Variante
- Die Fischerin/der Fischer muss sich in der gleichen Fortbewegungsart bewegen wie die „Fische“.
5.3 Polizist – wer darf fahren?
Zielgruppe: Primar- und Erprobungsstufe
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit und der anaeroben Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung der Lautbildung und des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1
Ort: Sporthalle oder Schulgelände
Sozialform: Plenum
Material: -Durchführung
Eine Schülerin/ein Schüler spielt die Polizistin/den Polizisten. Sie/er steht auf der einen Seite der Sporthalle oder des Schulhofs. Alle anderen Mitschülerinnen und Mitspieler sind „Fahrzeuge“. Sie stehen auf der gegenüberliegenden Seite und dürfen den „Platz“ nur überqueren, indem sie das vorgegebene Fahrzeug darstellen.
Die Gruppe ruft: „Polizistin/Polizist – wer darf fahren?“
Die Polizistin/der Polizist antwortet und gibt eine Fahrzeugart vor, z. B. Autos, Motorräder, Fahrräder, Feuerwehrautos, Krankenwagen.
Die Schülerinnen und Schüler rufen den Begriff des vorgegebenen Fahrzeugs in ihrer Herkunftssprache oder einer anderen Sprache, die sie kennen, durch den Raum und imitieren das Fahrzeug in ihren Bewegungen und Geräuschen und versuchen dabei, auf die andere Seite zu gelangen. Wer von der Polizistin/vom Polizisten berührt wird, unterstützt beim nächsten Spieldurchgang die Polizistin/den Polizisten.Sprachliche Varianten
- Eine sprachliche Entlastung kann erfolgen, indem die verwendeten Begriffe vor und/oder während der Durchführung visualisiert werden.
- Das Wortfeld kann gewechselt werden, z. B. Tiere: Frösche, Mäuse, Pferde, Affen, Hühner oder Sportarten: Basketball, Schwimmen, Tanzen.
Motorische Variante
- Mit jedem vorgegebenen Begriff wird eine Fortbewegungsart vorgegeben, z. B. bei Fahrzeugen: In einer Runde bewegen sich Zweiräder vorwärts, Fahrzeuge mit vier Rädern überqueren die Distanz rückwärts laufend. In einer nächsten Runde überqueren Zweiräder die Distanz hüpfend, Fahrzeuge mit vier Rädern überqueren die Distanz beliebig.
5.4 Hallo, wie geht’s?
Zielgruppe: Primar- und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit und der Reaktionsfähigkeit
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1
Ort: Sporthalle, Schulgelände oder Klassenraum
Sozialform: Plenum oder Gruppenarbeit
Material: -Durchführung
Die Schülerinnen und Schüler bilden einen Kreis. Eine Schülerin bzw. ein Schüler steht in der Mitte des Kreises, geht auf eine Person zu und fragt „Hallo, wie geht’s?“.
- Antwortet diese mit „gut“, passiert nichts.
- Antwortet diese mit „geht so“, müssen die beiden, jeweils links und rechts von der befragten Person stehenden ihre Plätze tauschen. In diesem Moment kann die fragestellende Person einen der beiden kurzzeitig frei gewordenen Plätze „erobern“.
- Antwortet die befragte Person mit „schlecht“, müssen alle Schülerinnen und Schüler die Plätze tauschen. Die fragende Person hat dabei die Möglichkeit, irgendeinen Platz zu „erobern“.
Wird zu häufig die Antwortalternative „gut“ gewählt, sollte festgelegt werden, dass sich eine Antwort maximal dreimal wiederholen darf.Sprachliche Varianten
- Die Antwort wird in einem vollständigen Satz gegeben, z. B. „Mir geht es gut./Es geht mir gut.“, „Mir geht es schlecht./Es geht mir schlecht.“ Der Satz kann anschließend noch in der Herkunftssprache (oder einer anderen beherrschten Sprache) gesagt werden.
- Die Antworten beschreiben differenzierter die Gefühlslage, z. B. Ich bin müde, ich bin gut gelaunt.
- Die Gefühlslagen werden durch Bilder visuell unterstützt.
Motorische Variante
- Die Fortbewegungsart (z. B. auf einem Bein hüpfen, Hopserlauf) und/oder die Ausgangsstellung (z. B. stehend auf einem Bein, liegend in Rückenlage) wird verändert.
5.5 Kommando Sport
Zielgruppe: Primarstufe und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1
Ort: Sporthalle oder Schulgelände
Sozialform: Plenum
Material: ggf. WäscheklammernDurchführung
Die Lehrkraft stellt den Schülerinnen und Schülern kurze Kommandos vor und übt sie mit allen ein, zum Beispiel: „Kommando Kniehebelauf“, „Kommando hüpfen“, „Kommando Armkreisen“ „Kommando Strecksprünge“.
Während des Spiels gibt die Lehrkraft die eingeübten Kommandos und führt dazu selbst die Bewegung aus. Dabei kann sie aber auch nur „Kniehebelauf“ („Kommando“ fehlt) sagen oder beispielsweise zum „Kommando Armkreisen“ eine völlig andere Bewegung machen. Die Bewegung darf von den Schülerinnen und Schülern nur dann nachgemacht werden, wenn zu Beginn der Ansage der Begriff „Kommando“ gerufen wurde. Außerdem darf nicht die möglicherweise bewusst falsche Bewegung der Lehrkraft imitiert werden. Macht eine Schülerin/ein Schüler einen Fehler, übernimmt sie/er die Rolle der Kommandogeberin/des Kommandogebers.
Wechselt die Lehrkraft sehr schnell von einem „Kommando“ bzw. „Nicht-Kommando“ zum nächsten, entstehen viele Bewegungswechsel und leicht erzeugte Fehler.
Das Spiel kann auch als Wettbewerb gespielt werden. Dafür haben alle Schülerinnen und Schüler zu Beginn drei Punkte. Nach jeder falsch ausgeführten Bewegung verlieren die Schülerinnen und Schüler einen Punkt. Noch verbleibende Punkte können durch Wäscheklammern an der Kleidung sichtbar gemacht werden. Sieger ist, wer zum Spielende die meisten Punkte hat.Sprachliche Varianten
- Das Kommando wird mit Adjektiven verknüpft, welches durch die Schülerinnen und Schüler dargestellt werden soll, z. B. „Kommando stark“, „Kommando traurig“, „Kommando klein“.
- Eine Schülerin/ein Schüler gibt das Kommando in ihrer/seiner Herkunftssprache (oder einer anderen beherrschten Sprache) und gibt dazu die passende Bewegung vor. Die Mitschülerinnen und Mitschüler erschließen das Kommando, nennen es auf Deutsch und machen die Bewegung nach.
Motorische Variante
- Die Belastungsintensität wird durch den Wechsel zwischen Ausdauerbewegungen und pantomimischen Darstellungen verändert.
5.6 Rückenmaler
Zielgruppe: Primarstufe und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der taktilen Wahrnehmung
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1
Ort: Klassenraum
Sozialform: Partnerarbeit
Material: Bild- oder WortkartenVorbereitung
Bild- oder Wortkarten werden durch die Lehrkraft oder die Schülerinnen und Schüler im Unterricht erstellt. Hier bietet sich eine Kooperation mit anderen Fächern an, um auch den Wortschatz weiterer Fächer einzubeziehen.
Durchführung
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten paarweise zusammen. Jedes Paar bekommt einen Stapel Bild- oder Wortkarten, die verdeckt auf den Tisch gelegt werden. Eine Spielerin/ein Spieler nimmt eine Karte und malt das Bild oder das Wort mit einem Finger auf den Rücken der Partnerin/des Partners. Wenn der Begriff erraten wurde, werden die Rollen getauscht.
Sprachliche Varianten
- Person A schreibt einen Buchstaben auf den Rücken von Person B, die einen Begriff nennen muss, der mit dem dargestellten Buchstaben beginnt, z. B. A = Apfel.
- Alle Schülerinnen und Schüler stehen in einer Reihe hintereinander. Die letzte Person in der Reihe malt ein Wort auf den Rücken der vorderen Person. Diese Nachricht wird im Stil der „Stillen Post“ zur ersten Person der Reihe weitergegeben.
5.7 Die Geschichte „Der Riese und der Zwerg“
Zielgruppe: Primar- und Erprobungsstufe
Motorische Ziele: Förderung der Kraft
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1
Ort: Sporthalle oder Klassenraum
Sozialform: Plenum
Material: Geschichte „Der Riese und der Zwerg“ (Kopiervorlage 1)Durchführung
Die Lehrkraft liest die Geschichte „Der Riese und der Zwerg“ vor. Jedes Mal, wenn das Wort „Riese“ zu hören ist, machen sich die Schülerinnen und Schüler so groß wie möglich und strecken die Arme hoch. Wenn sie den Begriff „Zwerg“ hören, gehen die Schülerinnen und Schüler in die Kniebeuge (Winkel der gebeugten Knie nicht unter 90 Grad). Beim Wort „Mensch“ stellen sich die Schülerinnen und Schüler aufrecht hin.
Sprachliche Varianten
- Die Geschichte wird zur Entlastung mit Bildern untermauert.
- Andere, ähnliche Bewegungsgeschichten werden vorgelesen.
Motorische Variante
- Durch die Lesegeschwindigkeit wird die Bewegungsintensität erhöht oder verringert.
5.8 Rette sich, wer kann
Zielgruppe: Primar- und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit und der anaeroben Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes und der Grammatik
Sprachniveaustufe: A1-A2
Ort: Sporthalle
Sozialform: Plenum
Material: Musikanlage und MusikDurchführung
Die Klasse läuft zur Musik durch die Halle. Die Lehrkraft stoppt die Musik und ruft: „Rette sich, wer kann …
- auf eine Bank!“
- neben eine Bank!“
- unter eine Bank!“
- zwischen eine Bank und die Wand!“
- an die Wand!“
Die Lehrkraft achtet darauf, dass die Präpositionen korrekt umgesetzt werden. Ziel ist, dass das Verständnis der Schülerinnen und Schüler von Präpositionen gefördert wird.Sprachliche Variante
- Das Spiel wird von Schülerinnen und Schülern angeleitet.
Motorische Variante
- Die Bewegungsart (z. B. Seitgalopp, Hopserlauf) wird gewechselt.
5.9 Würfelglück
Zielgruppe: Primar- und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit und der anaeroben Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung der Grammatik
Sprachniveaustufe: A1-A2
Ort: Sporthalle
Sozialform: Partnerarbeit
Material: Würfel mit Personalpronomen (Kopiervorlage 2), Wortkarten und Lösungsblatt, Stuhl oder Kasten, Papier, StifteVorbereitung
Wortkarten mit bekannten Verben und Lösungsblätter, auf denen die Verben im Präsens (ggf. auch in anderen Zeitformen) konjugiert sind, werden im Vorfeld erstellt. Es ist möglich, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig die Wortkarten und entsprechende Lösungsblätter im Unterricht, z. B. Deutsch- oder Sportunterricht, anlegen. Hier bietet sich eine Kooperation mit anderen Fächern an, um auch den Wortschatz verschiedener Fächer einzubeziehen.
Der Würfel mit den darauf abgebildeten Personalpronomen wird ggf. aus Tonpapier gebastelt (Kopiervorlage 2).Durchführung
Die Schülerinnen und Schüler bilden Paare (Person A und B). Die Paare stehen an einer Startlinie. Im Abstand von 10 Metern befindet sich pro Paar ein Stuhl oder ein kleiner Kasten mit Verbkarten. Auf ein Kommando würfelt Person A ein Personalpronomen, läuft anschließend zu den Verbkarten, nimmt sich eine Verbkarte und kehrt zur Person B zurück. Person A nennt Person B entsprechend des gewürfelten Personalpronomens die korrekt konjugierte Verbform im Präsens und schreibt diese auf ein Papier. Person B kontrolliert die Antwort mit Hilfe eines Lösungsblatts. Anschließend ist Person B an der Reihe. Die Person, die die wenigsten Fehler gemacht hat, hat gewonnen.
Sprachliche Varianten
- Die Verben müssen in einer anderen Zeitform konjugiert werden, z. B. im Präteritum.
- Die Verben werden in drei Zeitformen hintereinander aufgesagt und/oder aufgeschrieben, z. B. kaufen: sie kauft, sie kaufte, sie hat gekauft.
- Zur Differenzierung können zunächst schwache Verben (z. B. machen, machte, gemacht), später starke Verben (z. B. binden, band, gebunden; gehen, ging, gegangen etc.) und schließlich zusammengesetzte Verben (vorlesen: wir lesen vor, wir lasen vor, wir haben vorgelesen) konjugiert werden.
Motorische Varianten
- Die Bewegungsart (z. B. Seitgalopp, Krebsgang) wird gewechselt.
- Kleine Hindernisse, die überwunden werden müssen, werden eingebaut.
- Eine Spieldauer wird vorgegeben (z. B. drei Minuten). Anschließend tauschen die Paare ihre Papiere mit den Antworten und kontrollieren diese mit Hilfe des Lösungsblattes. Das Paar gewinnt, das innerhalb der vorgegebenen Zeit die meisten fehlerfreien Antworten schafft.
5.10 Buchstabenstaffellauf
Zielgruppe: Primar- und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1-A2
Ort: Sporthalle
Sozialform: Gruppenarbeit
Material: Plakate (DIN A1 oder DIN A0), Kreppband oder Stellwand mit Pinnnadeln, StifteVorbereitung
Die Lehrkraft bereitet für jedes Team ein Plakat vor, auf dem das Alphabet in großen Buchstaben von oben nach unten notiert ist. Die Plakate werden an eine (Stell-)Wand oder einen Gegenstand in Sichthöhe aufgehängt. Neben jedem Plakat befindet sich ein Stift.
Durchführung
Es werden mehrere Teams (mit maximal je sechs Personen) gebildet, die sich in Reihe hintereinander aufstellen. Der Abstand der einzelnen Teams zu den aufgestellten Plakaten beträgt zehn bis 20 Meter.
Ziel der Teams ist es, für jeden Buchstaben des Alphabets ein Wort anzuschreiben. Der Buchstabe des Alphabets, der zum Wort vervollständigt wird, darf frei gewählt werden. Nur jeweils eine Person pro Team darf zum Plakat laufen, nimmt sich dort einen Stift, schreibt ein Wort ergänzend zum Buchstaben des Alphabets auf das Plakat. Dabei muss der gewählte Buchstabe nicht zwangsläufig der erste Buchstabe des Wortes sein. Nachdem die Person das Wort auf das Plakat geschrieben hat, läuft sie zurück zum Team und übergibt den Stift an die nächste Person im Team. Die Buchstaben dürfen in beliebiger Reihenfolge zu einem Begriff ergänzt werden. Das Team, das als Erstes zu allen Buchstaben ein Wort aufgeschrieben hat, ruft laut „fertig“. Ist eine Läuferin oder ein Läufer nicht in der Lage, ein Wort zu ergänzen, muss er/sie eine Extrabewegung ausführen (z. B. fünf Liegestützen) und darf erst dann zurücklaufen.Sprachliche Varianten
- Die Wörter werden auf Deutsch und in einer weiteren Sprache auf das Plakat geschrieben.
- Die Wörter werden in beliebiger Reihenfolge im Alphabet ergänzt. Dabei muss der gewählte Buchstabe auch der erste Buchstabe des Wortes sein. Ist eine Läuferin oder ein Läufer nicht in der Lage, ein Wort zu ergänzen, muss sie/er eine Extrabewegung ausführen (z. B. fünf Liegestützen, eine Strafrunde laufen) und darf erst dann zurücklaufen.
- Die Wörter müssen in alphabetischer Reihenfolge ergänzt werden. Vorher wird festgelegt, ob der Buchstabe auch der erste Buchstabe des Wortes sein oder nur im Wort vorkommen muss.
- Zunächst falsch geschriebene Wörter können während des Laufs durch Teammitglieder korrigiert werden.
- Alle Wörter müssen Bezug zu einem Themenfeld haben, z. B. Sport oder Ernährung.
- Die abschließende Kontrolle der niedergeschriebenen Wörter und die Punktevergabe erfolgen zwischen den konkurrierenden Teams wechselseitig mit Hilfe von Wörterbüchern.
Motorische Variante
- Die Bewegungsart (z. B. Seitgalopp, Rückwärtslauf) wird gewechselt.
5.11 Memory – Laufstaffel Bild zu Wort
Zielgruppe: Primar- und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit und der anaeroben Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1-A2
Ort: Sporthalle oder Schulgelände
Sozialform: Gruppenarbeit
Material: Wort-Bild-Karten, LösungsblattVorbereitung
Es werden Kartenstapel mit jeweils 20 bis 30 Kartenpaaren erstellt. Ein Kartenpaar besteht aus einer Karte mit einem Bild und einer zugehörigen Karte mit dem entsprechenden Wort (mit Artikel und auch im Plural). Außerdem wird ein passendes Lösungsblatt (Bild-Wort-Zuordnung) angefertigt. Es bietet sich an, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig die Karten und das Lösungsblatt im Unterricht, z. B. Mathematik- oder Biologieunterricht, anlegen. Hier bietet sich eine Kooperation mit anderen Fächern an, um auch den Wortschatz verschiedener Fächer einzubeziehen.
Durchführung
Es werden gleichgroße Teams (mit maximal je fünf Personen) gebildet. Die Teams stehen auf einer Seite. Jedem Team liegen die Wort-Bild-Karten aus einem Stapel verdeckt gegenüber. Der Abstand zwischen den Teams und den Karten beträgt bis zu 30 Meter.
Aufgabe ist es, zusammengehörende Wort-Bild-Pärchen aufzudecken. Zur Orientierung liegt am Startpunkt jedes Teams eine Musterlösung mit den richtigen Wort-Bild-Pärchen aus. Die erste Schülerin bzw. der erste Schüler aus jedem Team läuft los und dreht zwei Karten um. Deckt sie/er ein zusammengehörendes Pärchen auf, werden die Karten mitgenommen. Passen die Karten nicht, werden sie verdeckt auf dem Boden liegengelassen. Die Schülerinnen und Schüler laufen zurück, nennen das Wort auf Deutsch und in ihrer Herkunftssprache (oder einer anderen Sprache, die sie beherrschen) und klatschen das nächste Teammitglied ab, das dann starten darf.
Für jedes passende Pärchen gibt es einen Punkt. Gewonnen hat das Team mit den meisten Pärchen.Sprachliche Variante
- Innerhalb der Gruppen treten die Schülerinnen und Schüler gegeneinander an. Die Schülerin/der Schüler, die/der die Karten umdreht, ein Paar aufgedeckt hat und zu seinem Team läuft, muss den Artikel (oder den Plural) ergänzen. Die Gruppe kontrolliert die richtige Lösung. Nur wenn die Lösung richtig ist, darf das Paar behalten werden, bei einer falschen Lösung muss die Person zurück zum Stapel laufen und das Kartenpaar zurücklegen.
Motorische Varianten
- Zwei Personen laufen gemeinsam, wodurch es weniger Wartezeit gibt und die Intensität gesteigert wird. Jede Person darf aber nur eine Karte umdrehen.
- Kleine Hindernisse werden in den Laufweg eingebaut.
- Die Schülerinnen und Schüler müssen die Strecke überwinden, indem sie einen Ball prellen oder einen Ball dribbeln.
5.12 Linie hüpfen
Zielgruppe: Primar- und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Koordination
Sprachliche Ziele: Förderung der Satzmelodie und des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1-A2
Ort: Sporthalle, Schulgelände oder Klassenraum
Sozialform: Gruppenarbeit
Material: Wort-Bildkarten, Musterblatt (Kopiervorlage 3), ggf. KreppbandVorbereitung
15 Kartenstapel mit je 30 Wort-Bildkarten werden im Vorfeld erstellt. Dabei ist auf einer Seite der Karte ein Bild und auf der anderen Seite das passende Wort mit Artikel abgebildet. Es bietet sich an, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig die Wort-Bildkarten im Unterricht, z. B. Mathematik- oder Deutschunterricht, anlegen. Hier bietet sich eine Kooperation mit anderen Fächern an, um auch den Wortschatz verschiedener Fächer einzubeziehen.
Das Muster mit der Abfolge von Sprüngen wird kopiert (Kopiervorlage 3).
Entlang einer Hallenlinie oder mit Kreppband wird eine Linie auf dem Boden vorgegeben.Durchführung
Alle Schülerinnen und Schüler sollen nach dem vorgegebenen Muster über eine Linie (Hallenlinie oder Kreppband) hüpfen. Zunächst wird die Bewegungsfolge eingeübt, bis alle diese beherrschen.
Die Schülerinnen und Schüler werden in Paare eingeteilt. Person A zeigt die Bildseite einer Karte. Person B hüpft entlang der Linie die vorgegebene Musterabfolge. Synchron zum Hüpfrhythmus sagt sie das Wort (zum gezeigten Bild) mit Artikel laut auf, indem sie die einzelnen Silben des Wortes hüpft. Person A kontrolliert das Wort (inkl. Artikel) auf der Rückseite der Bildkarte. Nach fünf gehüpften Wörtern tauschen Person A und B die Rollen.Sprachliche Varianten
- Um die Anwendung des Wortschatzes zu üben, kann mit dem Wort ein kurzer Satz passend zum Hüpfrhythmus laut gesprochen werden.
- In einem Durchlauf kann das Wort auf Deutsch und im Anschluss in der Herkunftssprache oder einer anderen beherrschten Sprache gehüpft werden.
Motorische Varianten
- Um die Koordination zu fördern, können zusätzlich Armbewegungen gleichzeitig ausgeführt werden, z. B. mit der Hand auf das nicht belastete Bein klatschen.
- Die Wortschatzkarten werden schneller hintereinander gezeigt.
5.13 Buchstaben (nach-)laufen
Zielgruppe: Primar- und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes
Sprachniveaustufe: A1-B1
Ort: Sporthalle oder Schulgelände
Sozialform: Partner- oder Gruppenarbeit
Material: Wortkarten und Buchstabenblätter, Kreppband, ggf. MarkierungshütchenVorbereitung
Blätter mit einzelnen Buchstaben des Alphabets und Karten mit Wörtern unterschiedlicher Länge werden von der Lehrkraft oder den Schülerinnen und Schülern im Unterricht erstellt. Hier ist eine Kooperation mit verschiedenen Fächern möglich, um auch den Wortschatz anderer Fächer einzubeziehen.
Die Buchstabenblätter werden auf dem Boden vor Spielbeginn fixiert. Alternativ können auch Markierungshütchen mit angehefteten Buchstabenblättern genutzt werden.Durchführung
Die Schülerinnen und Schüler bilden Zweier- oder Dreierteams und bekommen von der Lehrkraft Wörter in unterschiedlicher Länge ausgehändigt. Auf dem Boden verteilt liegen alle Buchstaben von A bis Z. Gemeinsam als Team werden die Buchstaben der zugeteilten Wörter nacheinander „abgelaufen“. Dabei müssen sich die Mitglieder eines Teams über die Schreibweise des jeweiligen Wortes verständigen und gleichzeitig darauf achten, andere Teams nicht zu berühren. Je länger das Wort ist, desto länger ist die Laufzeit.
Sprachliche Variante
- Nur ein Teammitglied kennt zu Beginn des Laufes das Wort und gibt den Teammitgliedern die Buchstaben vor, die „angelaufen“ werden müssen. Die Teammitglieder erschließen das Wort während des Laufes. Hier können auch Teams gegeneinander antreten.
Motorische Variante
- Die Bewegungsart (z. B. Fersenlauf, Laufen auf Zehenspitzen) wird gewechselt.
5.14 Das Alphabet-Training
Zielgruppe: Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Kraft und Rhythmusfähigkeit
Sprachliche Ziele: Förderung der Lautbildung
Sprachniveaustufe: A2
Ort: Klassenraum
Sozialform: Partnerarbeit
Material: Rasterblatt (Kopiervorlage 4)Vorbereitung
Das Rasterblatt wird für die Hälfte der Schülerinnen und Schüler der Klasse kopiert (Kopiervorlage 4).
Durchführung
Alle Schülerinnen und Schüler werden in Paare eingeteilt. Person A zeigt in Augenhöhe Person B das Rasterblatt. Person B spricht die Buchstaben des Alphabets laut aus und macht synchron dazu vorgegebene Bewegungen: Steht unter dem Buchstaben des Alphabets ein „R“ bedeutet das, das rechte Bein muss angehoben werden, „L“ bedeutet, das linke Bein muss angehoben werden und „B“ bedeutet, eine Kniebeuge muss durchgeführt werden.
R = rechts
L = links
B = beideSprachliche Varianten
- Die Lesegeschwindigkeit wird verändert.
- Das Alphabet wird rückwärts gelesen und die Bewegungen dabei ausgeführt.
- Die Lehrkraft nennt kurze Wörter, z. B. Hut, und alle Schülerinnen und Schüler buchstabieren gemeinsam und führen die passenden Bewegungen zu den einzelnen Buchstaben aus.
Motorische Varianten
- Person A nennt schnell hintereinander einen Buchstaben des Alphabets und Person B muss die passende Bewegung dazu ausführen.
- Bei „R“ werden linkes Bein oder linker Arm aktiviert und bei „L“ werden rechtes Bein bzw. rechter Arm aktiviert.
Hinweis
- Das vorliegende Bewegungsangebot beansprucht neben der Sprache auch das exekutive System (Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität, Inhibition) und fördert so die Selbstregulation von Schülerinnen und Schülern.
5.15 Haben oder sein?
Zielgruppe: Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit und der anaeroben Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung der Grammatik
Sprachniveaustufe: A2
Ort: Sporthalle
Sozialform: Plenum
Material: Wortliste, zwei Blätter, Markierungspunkte, KreppbandVorbereitung
Eine Wortliste mit Verben im Infinitiv und im Präsens sowie im Perfekt konjugiert wird erstellt. Es bietet sich an, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig eine Wortliste im Unterricht anlegen. Hier bietet sich eine Kooperation mit anderen Fächern an, um auch den Wortschatz verschiedener Fächer einzubeziehen.
Vor Spielbeginn wird ein Blatt mit „haben“ und ein Blatt mit „sein“ beschriftet und zusammen mit zwei Markierungspunkten an einer Wand der Sporthalle befestigt.Durchführung
Die Schülerinnen und Schüler stehen in der Sporthalle zwischen den zwei Markierungspunkten, die an einer Wand angebracht sind. Die Lehrkraft oder eine Schülerin/ein Schüler liest ein Verb im Infinitiv vor. Die Schülerinnen und Schüler entscheiden, ob das Verb im Perfekt mit „haben“ oder mit „sein“ gebildet wird (z. B. „sprinten“ ➞ „ich bin gesprintet“, „fangen“ ➞ „ich habe gefangen“). Die Schülerinnen und Schüler laufen zum korrekten Markierungspunkt und berühren diesen.
Die Person, die zuerst den korrekten Markierungspunkt erreicht hat, darf die Lösung mit dem Personalpronomen „ich“ laut sagen. Wenn die Antwort richtig ist, erhält sie einen Punkt. Wer als Erstes 10 Punkte gesammelt hat, hat das Spiel gewonnen.Sprachliche Variante
- Es wird neben dem Verb auch ein Personalpronomen vorgegeben, z. B. „fahren, du“. Die erste Person am richtigen Markierungspunkt muss das Verb im Perfekt mit dem vorgegebenen Personalpronomen konjugieren, z. B. „du fährst“.
Motorische Variante
- Die Bewegungsart (z. B. Seitgalopp, Hopserlauf) wird gewechselt.
5.16 Post verteilen
Zielgruppe: Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung der Grammatik
Sprachniveaustufe: A2-B1
Ort: Sporthalle
Sozialform: Plenum
Material: Wortkarten, Kästen, ggf. KreppbandVorbereitung
Die Lehrkraft bereitet Wortkarten mit der Angabe von Wortarten, z. B. Verben, Adjektive, vor. Die Lehrkraft oder die Schülerinnen und Schüler schreiben Wortkarten zu unterschiedlichen Wortarten, z. B. spielen, groß. Hier ist eine Kooperation mit verschiedenen Fächern möglich, um auch den Wortschatz anderer Fächer einzubeziehen.
Durchführung
In der Sporthalle stehen verschiedene „Briefkästen“, z. B. kleine Kästen aus dem Geräteraum. Auf den Kästen sind Wortkarten mit der Angabe einer Wortart angebracht. Die Schülerinnen und Schüler spielen Briefträger. Sie erhalten von der Lehrkraft eine Wortkarte mit einem Wort (Brief), das von ihnen in den richtigen „Wortarten-Briefkasten“ gebracht werden muss.
Sprachliche Varianten
- Die Wortarten werden sukzessive erweitert (Nomen, Verben, Adjektive, Präpositionen, Konjunktionen usw.).
- In einem Zweierteam gibt Person A Person B einen kurzen Satz vor, den Person B Wort für Wort an den entsprechenden Kästen ablaufen muss. Danach werden die Rollen gewechselt.
Motorische Variante
- Die Bewegungsart (z. B. Seitgalopp, Hopserlauf) wird gewechselt.
5.17 Doppelt hält besser
Zielgruppe: Primar- und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit
Sprachliche Ziele: Förderung des Wortschatzes und der Grammatik
Sprachniveaustufe: A2-B2
Ort: Sporthalle oder Schulgelände
Sozialform: Partnerarbeit
Material: Wortkarten und LösungsblattVorbereitung
Wortkarten mit bekannten Nomen (inkl. Artikel), die sich als Komposita zusammensetzen, sowie eine dazugehörige Wortliste mit allen Kompositamöglichkeiten als Lösungsblatt (inkl. Artikel), werden im Vorfeld erstellt. Es ist möglich, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig die Wortliste und Wortkarten im Unterricht anlegen. Hier bietet sich eine Kooperation mit anderen Fächern an, um auch den Wortschatz verschiedener Fächer einzubeziehen.
Durchführung
Die Schülerinnen und Schüler bilden Zweiergruppen (Person A und B). Sie stehen an der Seitenlinie der Sporthalle oder auf einer Seite des Schulhofs. Auf der gegenüberliegenden Seite liegen Wortkarten mit Nomen. Person A erhält ein Lösungsblatt und nennt Person B ein auf den Wortkarten abgebildetes Wort inklusive Artikel, z. B. „die Hand“. Die Lehrkraft gibt eine Fortbewegungsart vor, z. B. Froschsprünge, Spinnengang, Krebsgang, Entengang. Person B überquert in der vorgegebenen Fortbewegungsart die Distanz bis zu den Wortkarten und sucht ein Nomen, mit dem sich zum vorgegebenen Nomen ein sinnvolles Kompositum bilden lässt (z. B. „die Hand“ + „der Schuh“ = „der Handschuh“). Nachdem Person B ein passendes Nomen auf einer Wortkarte gefunden hat, läuft sie – ohne die Wortkarte mitzunehmen – zurück und nennt Person A laut das zusammengesetzte Wort mit dem korrekten Artikel (ggf. wird das Wort zusätzlich auch in der Herkunftssprache oder einer weiteren Sprache genannt). Person A überprüft das Wort mit dem passenden Artikel mithilfe des Lösungsblatts. Nach fünf richtigen Lösungen tauschen die Personen die Rollen.
Sprachliche Variante
- Person A und B bilden eine Mannschaft. Person A nennt Person B ein auf den Wortkarten abgebildetes Wort mit Artikel, z. B. „der Schuh“. Person B läuft in der vorgegebenen Fortbewegungsart zur gegenüberliegenden Linie und zurück und denkt sich währenddessen ein passendes Kompositum aus, z. B. „der Schuhlöffel“. Person B nennt dieses Kompositum Person A, die das Wort aufschreibt. Nach fünf Runden tauschen die Personen die Rollen. Am Ende tauschen zwei Mannschaften ihre Lösungsblätter aus und überprüfen diese mit Hilfe eines Wörterbuchs gegenseitig. Die Mannschaft, die am meisten korrekte Komposita gebildet hat (Komposita, Artikel, Rechtschreibung), hat gewonnen.
Motorische Variante
- Durchführung des Spiels mit Zeitvorgabe: „Wer schafft in … Minuten die meisten richtigen Antworten?“
5.18 Satzbau-Staffel
Zielgruppe: Primar- und Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit und der anaeroben Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung der Grammatik
Sprachniveaustufe: A2-B2
Ort: Sporthalle
Sozialform: Gruppenarbeit
Material: Plakate, StifteDurchführung
Die Klasse wird in mehrere Teams mit je fünf bis sechs Schülerinnen bzw. Schülern aufgeteilt. Die Teams befinden sich auf der einen Stirnseite der Sporthalle. Für jedes Team befindet sich auf der anderen Seite der Sporthalle ein Plakat. Die Person aus jedem Team, die startet, erhält einen Stift. Die Lehrkraft gibt ein Wort als Satzanfang vor (z. B. „Der“ oder „Am“). Die Startpersonen sprinten auf das Signal der Lehrkraft zum Plakat und schreiben den Satzanfang auf. Dann laufen sie zurück und übergeben den Stift an das nächste Teammitglied, das den Satz mit einem beliebigen Wort fortführt.
Ziel ist es, einen korrekten und möglichst langen Satz zu formulieren. Während des Schreibprozesses darf innerhalb der Teams korrigiert werden.
Bei der Wertung gibt die Lehrkraft für jedes korrekt geschriebene Wort drei Punkte. Gewonnen hat das Team mit den meisten Punkten.Sprachliche Variante
- Bestimmte Vorgaben zur Satzstruktur können vorgegeben werden, dass z. B. ein Hauptsatz mit einem Nebensatz gebildet werden soll.
Motorische Varianten
- Die Bewegungsart (z. B. Hopserlauf, Rückwärtslauf) wird variiert.
- Die Fortbewegung erfolgt mit Bällen, z. B. prellend mit dem Basketball, dribbelnd mit dem Fußball.
5.19 Komposita-Puzzle
Zielgruppe: Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Ausdauer
Sprachliche Ziele: Förderung der Grammatik
Sprachniveaustufe: A2-B2
Ort: Sporthalle
Sozialform: Plenum
Material: Wortkarten, Plakat, Kreppband, StifteVorbereitung
Wortkarten mit je einem Nomen (inkl. Artikel) werden vorbereitet. Es sollte sich dabei um Wörter handeln, aus denen sich gut Komposita (Wortzusammensetzungen) bilden lassen. Hier ist eine Kooperation mit verschiedenen Fächern möglich, um auch den Wortschatz anderer Fächer einzubeziehen.
Ein leeres Plakat wird an einer Wand o. Ä. befestigt und Stifte davor bereitgestellt.Durchführung
Jede Schülerin/jeder Schüler erhält eine Wortkarte, die gehalten oder auf der Brust befestigt wird. Alle bewegen sich in der Sporthalle und suchen eine Partnerin/einen Partner, mit deren bzw. dessen Karte sich ein sinnhaftes Kompositum bilden lässt. Sobald zwei Personen aufeinandertreffen, lesen sie das auf der Brust stehende Wort oder fragen sich gegenseitig: „Welches Wort hast du?“ und nennen die Wörter. Wenn ein Kompositum gebildet werden kann, sprechen es beide Personen zuerst aus. Danach wird das Kompositum (mit Artikel) auf ein Plakat geschrieben und eine neue Partnerin/ein neuer Partner gesucht.
Anschließend werden die notierten Komposita im Plenum kontrolliert und ihre Bedeutung geklärt.Sprachliche Variante
- Zwei Personen, die zusammen ein Kompositum gebildet haben, können sich je eine neue Wortkarte vom Stapel nehmen. Dadurch können immer wieder neue Komposita gebildet werden. (Im Vorfeld sollten weitere Wortkarten vorbereitet werden.)
Motorische Variante
- Die Bewegungsart (z. B. Seitgalopp, Entengang) wird gewechselt.
5.20 Sätze bilden
Zielgruppe: Sekundarstufe I
Motorische Ziele: Förderung der Schnelligkeit
Sprachliche Ziele: Förderung der Grammatik
Sprachniveaustufe: A2-B2
Ort: Sporthalle oder Schulgelände
Sozialform: Gruppenarbeit
Material: Wort- bzw. Satzteilkarten, Blätter, StifteVorbereitung
Sätze werden in einzelne Satzteile zerlegt. Die einzelnen Satzteile werden auf je eine Karte geschrieben. Zu jedem Satz wird ein Lösungsblatt angefertigt, auf dem ein Satz in allen möglichen Satzstellungsvarianten aufgeführt wird, z. B. „Sie kaufen einen Stift.“, „Einen Stift kaufen sie.“, „Kaufen sie einen Stift?“.
Es bietet sich an, dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig die Sätze mit den entsprechenden Satzteilen als Karten erstellen. Hier bietet sich eine Kooperation mit anderen Fächern an, um auch den Wortschatz verschiedener Fächer einzubeziehen.Durchführung
Die Schülerinnen und Schüler bilden Kleingruppen (max. 8 Personen). Jede Person in der Gruppe erhält eine Karte mit einem Satzteil, z. B. „in den Zoo“, „gehen“, „am Montag“, „Ali und Mia“. Mit Hilfe gemeinsamer Absprachen sollen sie sich im Raum so anordnen, dass ein vollständiger Satz entsteht, z. B. „Ali und Mia“ „gehen“ „am Montag“ „in den Zoo“. Diesen Satz schreibt ein Teammitglied sie auf.
Danach suchen sie weitere Anordnungsmöglichkeiten zur Bildung eines korrekten Satzes. Dafür stellen sich die Gruppenmitglieder nacheinander auf und ein Teammitglied notiert den Satz in einer neuen Satzstellung, z. B. „Am Montag“ „gehen“ „Ali und Mia“ „in den Zoo“. Das wiederholen sie, bis sie keine weiteren Anordnungsmöglichkeiten finden. Dann überprüfen sie gemeinsam ihre Sätze mit Hilfe eines Lösungsblattes und ziehen danach neue Karten.Sprachliche Variante
- Die Gruppen suchen weitere Anordnungsmöglichkeiten zur Bildung eines korrekten Satzes und schreiben diese auf, z. B. „Am Montag“ „gehen“ „Ali und Mia“ „in den Zoo“. Das wiederholen sie solange, bis sie keine weiteren Anordnungsmöglichkeiten finden.
Motorische Variante
- Die Bewegungsart (z. B. Seitgalopp, Hopserlauf) wird gewechselt.
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