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Vorwort der Ministerin
Liebe Leserinnen und Leser,
Integration ist ein wesentlicher Bestandteil für eine erfolgreiche gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen in einem Land. Eine zentrale Voraussetzung dafür ist die Beherrschung der jeweiligen Bildungssprache. Aus diesem Grund ist es Auftrag der Schule im Sinne einer ganzheitlichen Sprachbildung, alle Schülerinnen und Schüler – unabhängig davon, ob sie ein- oder mehrsprachig aufwachsen – beim Aufbau der deutschen Bildungs- und Fachsprache zu unterstützen und dabei systematisch die gelebte Mehrsprachigkeit einzubeziehen. Kinder und Jugendliche, die beim Eintritt ins deutsche Schulsystem noch nicht über hinreichende Deutschkenntnisse verfügen, um dem Unterricht zu folgen, weil sie beispielsweise neu nach Deutschland zugewandert sind, müssen die deutsche Sprache in der Regel erst erlernen, um perspektivisch erfolgreich am Regelunterricht teilnehmen zu können und einen Schulabschluss zu erlangen.
Bewegung, Spiel und Sport weisen ein besonderes Potenzial für sprachliche Bildungsprozesse aus, denn sie ermöglichen einen spielerischen und motivierenden Zugang zum Erlernen der deutschen Sprache und zur Stärkung bildungs- und fachsprachlicher Kompetenzen. Sportliche Aktivitäten haben nicht nur einen gesundheitlichen Nutzen, sondern können Lernprozesse unterstützen und die Sozialgemeinschaft innerhalb einer Lerngruppe stärken.
Bewegungsaktivitäten bilden über den Sportunterricht hinaus im Unterricht anderer Fächer sowie Lernbereiche Möglichkeiten, den Erwerb der deutschen Sprache und die Weiterentwicklung der deutschen Bildungssprache zu unterstützen. Ebenso kann in außerschulischen Aktivitäten Bewegung, Spiel und Sport einfließen und einen ganzheitlichen, sprachförderlichen Mehrwert erzielen.
Die vorliegenden Impulse und Beispiele zeigen auf, wie sportliche Aktivitäten in der Primarstufe und Sekundarstufe I gezielt zur Förderung des Sprachgebrauchs eingesetzt werden können. Auch wenn der Fokus hier auf die Deutschförderung von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern gerichtet wird, ergeben sich auch Möglichkeiten, die Sprachbildung von in Deutschland aufgewachsenen Schülerinnen und Schülern voranzutreiben, Mehrsprachigkeit einzubeziehen und die Sozialgemeinschaft zu stärken.
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre und viel Freude bei der Umsetzung!
IhreYvonne Gebauer
Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen© 2024 MSB.NRW