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Vorwort der Ministerin
Liebe Leserinnen und Leser,
bildungssprachliche Kompetenzen sind eine zentrale Voraussetzung für Bildungserfolg und befähigen Schülerinnen und Schüler, in einer demokratisch verfassten sowie literalisierten Gesellschaft aktiv am öffentlichen kulturellen und politischen Leben teilzuhaben. Aus diesem Grund ist ein übergreifendes Bildungsziel, die sprachlichen Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler – unabhängig ihrer Ausgangslage – systematisch zu stärken und weiterzuentwickeln. Dabei sind insbesondere auch Kinder und Jugendliche in sprachlichen Bildungsprozessen zu berücksichtigen, die in ihrem häuslichen Umfeld wenig Berührungspunkte zur Bildungssprache haben und/oder die deutsche Sprache (noch) nicht umfassend beherrschen.
Deutsch nimmt als verbindliche Unterrichtssprache einen ganz zentralen Stellenwert ein. Aber auch das Erlernen und die Stärkung von Fremdsprachen sind für den Erwerb eines Schulabschlusses und das Leben in einer globalisierten Welt notwendig. Zugleich bedeutet eine ganzheitliche Sprachbildung, alle sprachlichen Ausgangslagen in den Blick zu nehmen. Daher sind die Herkunftssprachen der Kinder und Jugendlichen mit internationaler Familiengeschichte in Sprachbildungsprozesse einzubeziehen und alle mehrsprachige Ressourcen in der Schule zu fördern.
Angesichts der Bedeutung sprachlicher Kompetenzen ist ganzheitliche Sprachbildung als Querschnittsaufgabe in den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz sowie in den entsprechenden Referenzrahmen zur Schulqualität und den Bildungs- und Lehrplänen in Nordrhein-Westfalen verankert.
Mit der vorliegenden Pädagogischen Orientierung zur sprachlichen Bildung möchte die Landesregierung Schulen in Nordrhein-Westfalen dabei unterstützen, Sprachbildungsprozesse für ein- und mehrsprachige Kinder und Jugendliche in der Primarstufe und Sekundarstufe I ganzheitlich zu fördern und ihnen dadurch verbesserte Bildungschancen zu ermöglichen.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und viele hilfreiche Impulse für eine sprachsensible und interkulturelle Schulentwicklung.
IhreYvonne Gebauer
Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen© 2024 MSB.NRW