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Motive, Interessen und Voraussetzungen für den Seiteneinstieg
Bedeutsam für den Lehrerberuf ist die Freude an der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder jungen Erwachsenen. Gleichzeitig müssen Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger Bildungsprozesse in den von ihnen vertretenen Fächern oder beruflichen Fachrichtungen anregen und fachkundig begleiten, um einen Lernfortschritt und Wissenszuwachs bei den Schülerinnen und Schülern zu erzielen. Dazu benötigen sie umfassende Kenntnisse in ihren Fachgebieten und müssen diese mit Begeisterung weiter vermitteln wollen. Zugleich sind sie an den Entwicklungen ihres Fachgebietes interessiert und bereit, an Fortbildungen teilzunehmen, um den Unterricht jederzeit aktuell und lebensnah zu gestalten.
Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern muss bewusst sein, dass sich die Schulen in Nordrhein-Westfalen immer mehr zu Ganztagsschulen entwickeln. Mittlerweile ist ein Drittel aller Schulen im Ganztag. Dies hat Auswirkungen auf die Aufgaben und Anwesenheitszeiten der Lehrkräfte in den Schulen.
Teilweise verfügen Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger bereits über berufliche Ausbildungserfahrungen oder haben pädagogische Basiserfahrungen. Dabei haben sie erkannt, dass der Lehrerberuf eine langfristig erfüllende Aufgabe sein kann und dass sie sich den Anforderungen gewachsen fühlen.
Bei der ersten Selbsteinschätzung der eigenen Eignung werden sich Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger u.a. mit folgenden Aspekten beschäftigen:
- Fragen der Erziehung, des Unterrichts und der Schule,
- mit Kindern und Jugendlichen oder jungen Erwachsenen gemeinsam in der Schule lernen und arbeiten,
- Anforderung an ein lebenslanges Lernen in dem neuen Beruf,
- an allgemeinbildenden Schulen oder an Berufskollegs des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen die Herausforderungen des Lehrerberufs gestalten.
Auch der mit dem Lehrerberuf verbundene Aspekt der Sicherheit des Arbeitsplatzes kann bedeutsam sein.
Wer auf der Grundlage eines Abschlusses an einer Universität oder eines Master-Abschlusses an einer Fachhochschule umfangreiche Studienleistungen nachweisen kann, die einen Einsatz in gefragten Unterrichtsfächern zulassen, Berufserfahrung mitbringt und gerne sein Können und Wissen pädagogisch aufbereitet weitergeben möchte, hat eine Chance auf eine Einstellung und Ausbildung. Aufbauend auf den vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen diese Lehrkräfte in Ausbildung, Schülerinnen und Schüler zu unterrichten und zu erziehen.
Der Einstieg in den Lehrerberuf erfordert zur Weiterentwicklung der vorhandenen Kenntnisse und Kompetenzen die Teilnahme an einem berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst. Diese schulpraktische Ausbildung startet jeweils zum 1. Mai oder 1. November eines Jahres und dauert insgesamt zwei Jahre. Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger sollten sich bei diesem Schritt darüber bewusst sein, dass sie für die Zeit der Ausbildung wieder eine Lernerrolle einnehmen, die ein erhebliches zeitliches Engagement und psychische Stabilität erfordert.
Um die notwendigen Handlungskompetenzen aufzubauen und um Handlungssicherheit in Schule und dabei insbesondere im Unterricht zu erlangen, erhalten die Lehrkräfte in Ausbildung individuelle Unterstützung von den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung und von ihrer eigenen Schule.
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