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1 Berufsschule: Fachklassen des dualen Systems
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Ziel: Berufsabschluss sowie Berufsschulabschluss in einem dualen Ausbildungsberuf und allgemeinbildende Schulabschlüsse
In den Fachklassen des dualen Systems wird für die rund 330 anerkannten Ausbildungsberufe der schulische Teil einer Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung vermittelt. Dies geschieht in enger Abstimmung zwischen den Berufskollegs und den Ausbildenden der jeweiligen Branchen.
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Besonderheit in Nordrhein-Westfalen
Mit Fachhochschulreife oder allgemeiner Hochschulreife kann in einigen Berufen bereits parallel zur Ausbildung ein Studium aufgenommen werden. Diese studienintegrierende Ausbildung („SiA-NRW“) ermöglicht innerhalb von vier Jahren an drei Lernorten (Berufsschule, Ausbildungsbetrieb und Hochschule) den Erwerb von drei Abschlüssen: Berufsschulabschluss, Berufsabschluss und Bachelor.
Voraussetzungen
Obwohl es keine formalen Eingangsvoraussetzungen für die einzelnen Ausbildungsberufe gibt, werden je nach Branche bestimmte Schulabschlüsse von den Bewerberinnen und Bewerbern erwartet.
Unterricht
Unterricht findet im berufsbezogenen, im berufsübergreifenden sowie in der Regel im Differenzierungsbereich statt. Der Unterricht ist sowohl im berufsbezogenen Lernbereich als auch in den Fächern des berufsübergreifenden Lernbereichs (Deutsch/Kommunikation, Religionslehre, Sport/Gesundheitsförderung und Politik/Gesellschaftslehre) auf den speziellen Ausbildungsberuf bzw. den jeweiligen Fachbereich ausgerichtet.
Im Differenzierungsbereich können Berufskollegs unterschiedliche Angebote machen, z. B.:
- Unterricht zum Erwerb der Fachhochschulreife
- Stützunterricht bzw. erweiterten Stützunterricht z. B. zur Erreichung des Ausbildungszieles,
- Zusatzangebote und Zusatzqualifikationen zum Ausbau bzw. zur Ergänzung beruflicher Handlungsfähigkeit wie z. B. die Betriebsassistentin im Handwerk/der Betriebsassistent im Handwerk oder KMK-Fremdsprachenzertifikate.
Die häufig 480 Jahresstunden Unterricht verteilen sich in der Regel auf 1,5 Unterrichtstage pro Woche oder auf mehrwöchige Unterrichtsblöcke pro Schuljahr.
Abschlüsse und Qualifikationen
Die duale Berufsausbildung endet mit einer Berufsabschlussprüfung vor der zuständigen Stelle (in der Regel eine Kammer). In einem anerkannten Ausbildungsberuf wird in der Berufsschule mit dem Berufsschulabschluss der Erweiterte Erste Schulabschluss erworben. Der Erwerb des Mittleren Schulabschlusses (Fachoberschulreife), der Erwerb der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe und der Erwerb der Fachhochschulreife werden ermöglicht.
In einzelnen Ausbildungsberufen können z. T. auch Zusatzqualifikationen wie z. B. das KMK-Fremdsprachenzertifikat oder die Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse erworben werden.
Anschlussmöglichkeiten
Wer die Berufsabschlussprüfung vor der zuständigen Stelle bestanden und den Berufsschulabschluss erworben hat, kann im Berufskolleg an einer Fachschule einen Weiterbildungsabschluss auf der Niveaustufe 6 (Bachelor Professional) des DQR erwerben. Teilweise kann die Fachschule bereits mit der Ausbildung verzahnt werden (siehe auch).
Wer den Mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife) erworben hat, kann im Berufskolleg nach der Ausbildung durch den Besuch der Fachoberschule Klasse 12 B (Kapitel 4.2) die Fachhochschulreife erwerben. Im Anschluss an eine duale Berufsausbildung besteht zudem über die Fachoberschule 13 die Möglichkeit, die allgemeine Hochschulreife zu erwerben (siehe auch).
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